1. OV-Abend im Januar fällt aus
30.12.2024
06.01.2025
In dem o.g. Bericht hatte ich als ein Thema eine Petition des Herrn Siegfried Wörner (DO3XX) zur Harmonisierung der Amateurfunkprüfungen erwähnt. Herr Wörner ist der Auffassung, meine zusammenfassende Darstellung sei in wesentlichen Punkten falsch. Nachstehend habe ich daher seine Pressemitteilung eingestellt.
Petition zur Harmonisierung der Amateurfunk-Prüfungen in der EU: Benachteiligung deutscher Funkamateure soll beendet werden
Schwäbisch Gmünd/Brüssel, 23. November 2024 – Die hohen Anforderungen an Amateurfunk-Prüfungen in Deutschland stehen zunehmend in der Kritik: Eine von Siegfried Wörner (DO3XX) eingereichte Petition zur Harmonisierung der Prüfungen in der EU wurde vom Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments angenommen und zur weiteren Prüfung an die Europäische Kommission weitergeleitet. Ziel der Petition ist es, eine faire und vergleichbare Grundlage für alle Funkamateure innerhalb der EU zu schaffen.
Unfaire Bedingungen für deutsche Funkamateure
Die aktuelle Regelung in Deutschland sorgt für eine deutliche Benachteiligung deutscher Funkamateure. Während sie umfangreiche Prüfungen mit 125 Fragen, davon allein 75 im Bereich Technik, bestehen müssen, können Funkamateure aus anderen CEPT-Ländern (z. B. Frankreich oder Österreich) mit erheblich geringerem Aufwand nicht nur in Deutschland aktiv werden, sondern auch eine deutsche Lizenz beantragen.
„Diese Praxis verstößt gegen das Gleichheitsgebot, das vorschreibt, dass alle Personen ohne sachlich-rechtliche Gründe gleichbehandelt werden müssen“, kritisiert Wörner. Trotz vergleichbarer Prüfungsinhalte in anderen EU-Ländern ist der Aufwand für deutsche Funkamateure unverhältnismäßig hoch. Die Bundesnetzagentur erkennt ausländische Prüfungen gemäß den Vorgaben der CEPT (European Conference of Postal and Telecommunications Administrations) an – obwohl diese deutlich geringere Anforderungen stellen als die deutschen Vorschriften.
Einheitliche Regelungen notwendig
Die Ungleichbehandlung deutscher Funkamateure führt nicht nur zu einem Wettbewerbsnachteil, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Gerechtigkeit innerhalb der EU auf. Wörner weist darauf hin, dass die CEPT-Vorgaben deutlich weniger strenge Anforderungen an die Amateurfunkprüfungen stellen und dass eine EU-einheitliche Harmonisierung die einzige Lösung sei, um eine faire Grundlage für alle Funkamateure zu schaffen.
„Es kann nicht sein, dass deutsche Funkamateure aufwändigste Prüfungen bestehen müssen, während ihre europäischen Kollegen mit deutlich geringeren Anforderungen dieselben Rechte erhalten – und das sogar auf deutschem Boden“, betont Wörner.
Europäisches Parlament nimmt sich des Themas an
Der Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments hat die Petition für zulässig erklärt und die Europäische Kommission gebeten, den Sachverhalt zu prüfen. Gleichzeitig wurde die Petition an den Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie zur Information weitergeleitet.
„Dies ist ein wichtiger Schritt“, erklärt Sigi (DO3XX). „Eine Harmonisierung würde nicht nur Gerechtigkeit schaffen, sondern auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Funkamateuren erleichtern.“
Die Harmonisierung der Amateurfunk-Prüfungen wäre ein großer Gewinn für die gesamte europäische Funkamateurgemeinschaft. Sie würde nicht nur die Voraussetzungen angleichen, sondern auch den Verwaltungsaufwand für die nationalen Behörden reduzieren und die Mobilität innerhalb der EU fördern.
Die Funkamateure in Deutschland und Europa hoffen nun auf eine zügige Bearbeitung durch die Europäische Kommission und eine konkrete Initiative des Europäischen Parlaments zur Schaffung fairer und vergleichbarer Bedingungen.
vy 73
