Erfahrungen beim Bau einer EndFed Antenne für 80-10m

DARC-E-Mail
10.08.2021
Deutschlandrundspruch
Deutschland-Rundspruch 32/2021, 32. KW
13.08.2021
DARC-E-Mail
10.08.2021
Deutschlandrundspruch
Deutschland-Rundspruch 32/2021, 32. KW
13.08.2021

Teil 2 – der Aufbau

11.08.2021

Bevor ich über die Erfahrungen beim Bau einer 10 – 80m EndFed berichte möchte ich noch erzählen, dass ich seid einiger Zeit eine EndFed für das 30m Band betreibe. Sie ist in der einfachsten Form aufgebaut; d.h. Unun und Antennendraht. Das wars, kein C im Primärkreis, kein Pigtail und auch keine Mantelwellensperre. Ich habe weder Störungen noch angesengte Finger. Das SWR im 30m-Band ist 1,05. Im 15m – Band kann ich die Antenne auch betreiben; dort liegt das SWR bei 1,8. Mit dieser Antenne habe ich im 30m Band u.a. folgende Länder in FT8 mit ca. 80 Watt gearbeitet: Hongkong, UA0, Vietnam, China, Indien, Japan, Australien,Venezuela, Argentinien, Puerto Rico.

So, nun aber zum Aufbau: die Antenne soll einen 1:49 Unun haben. Der Strahler soll 20,35m lang sein, dann kommt eine Spule mit einer Induktivität von 110µH, dahinter noch einmal 2,39 m Antennendraht.

Gemäß dem Motto „abschneiden geht immer, ankleben nicht“ habe ich mit 20,50 m und 3,00 m angefangen. 3,00m deshalb, weil ich beim Durchmessen der Spule feststellen musste, dass die Induktivität bei 102µH lag.

Der Abgleich der Antenne geschieht folgendermaßen: zuerst werden die Bänder 40-10 abgeglichen, danach das 80m- Band. Klugerweise sollte der Antennendraht am Unun nur provisorisch befestigt werden, und dort gekürzt werden. Die Messungen erfolgten bei einer schräg gespannten Antenne  4-8 m.

Die ersten Messungen ergaben:

BandMHzSWR
407,01,22
7,161,39
3010,02,97
10,52,9
2014,02,03
14,352,44
17<5
1521,02,4
21,222,99
21,45<4
12<8
1028,02,89

im ersten Schritt habe ich dann den Draht auf 20,35 m eingekürzt

BandMHzSWR
407,01,33
7,0781,24
7,21,35
3010,02,86
2014,01,93
14,222,19
14,352,32
17<5
1521,02,01
21,12,26
21,22,48
21,352,99
1028,02,42
28,253,0

Jetzt wurde erstmals das 80m Band gemessen  Ergebnis: die Resonanz lag bei 3,28 MHz (SWR 1,16).

An dieser Stelle brach ich das Kürzen des 20,35m langen Antennendrahts ab und kürzte dafür das 3m Teil  auf 2,48 m. Damit ergab sich eine Resonanz bei 3,45 MHz (SWR 1,11).

Nach einer weiteren Kürzung um 16 cm =  2, 26 m lag die Resonanz bei 3,530 MHz (SWR 1,05)

BandMHzSWR
803,51,71
3,582,11
3,613,1

Im ganzen 40m Band lag das SWR insgesamt unter 1,35, im 20 m Band lag es SWR zwischen 1,86 und 2,23. Das 15m Band zeigte gegenüber der vorherigen Messung nur marginale Veränderungen. Das 10m Band war von 28,0 – 28,3 MHz brauchbar (SWR 2,37-3,04).

Ich habe mich dann entschieden, das 2,26 lange Teilstück um weitere 15 cm zu kürzen. Somit betrug die Länge nur noch 2,11 m; die Resonanz lag nun bei 3,64 MHz (SWR 1,05).

BandMHzSWR
803,53,7
3,572,86
3,592,05
3,641,05
3,682,2
3,73,0
407,01,64
7,181,03
2014,02,13
14,152,19
14,352,35
17<5
1521,01,93
21,152,27
21,312,63
21,42,35
12<8
1028,02,45
28,33,08

Nun war ich gespannt, wie sich das Ganze ändern würde, wenn ich mit dem C daher käme. Alle Autoren sprachen immer von 100-150 pF. Da ich zu dem Zeitpunkt nur 200 pF Cs mit hoher Spannungsfestigkeit (3KV) hatte, habe ich es zuerst mit einem versucht (2 in Reihe war mir zu teuer 😉 ), Das Ergebnis verblüffte mich vollends: Das 10m Band funktionierte in voller Länge ohne Tuner. Das SWR lag zwischen 1,66 (28,0) und 1,22 (29,7). Das Minimum mit 1,29 lag bei 29,1 MHz. Das SWR im 12m Band bewegte sich zwischen 1,78 und 1,8. Das 15m-Band zwischen 2,07 und 2,54 – also auch noch im grünen Bereich. Sogar das 12m Band lag mit einem SWR knapp unter 3. Das 20 m Band zeigt ein SWR von 1,86 – 2,07, während das 40m Band zwischen 1,14 und 1,5 mit einem Minimum von 1,09 bei 7,04 MHz lag. Beim 80m Band zeigten sich kaum Änderungen. Bis 3,7 MHz lag das SWR unter 3, wie auch schon bei den Messungen ohne das C.

Zuletzt habe ich noch ein Gegengewicht in der Länge von 0,05 Lambda = 4,11m hinzugefügt. Verbesserungen ergaben sich dadurch nicht – eher leichte Verschlechterungen, die möglicherweise auch durch das Wetter begründet sein könnten.

Eines ist mir dann auch noch aufgefallen: Die Antenne mit dem RK 1 wird für Leistungen bis 500W angeboten. Ich habe Tests mit 100W in FT8 vorgenommen. Nach ca. 1/4 Std. CQ-Rufen ging das SWR von 1.2 bis über 3 hoch. Ich habe sofort die Sendung eingestellt und nach 5 Min. erneut gesendet; das SWR war wieder bei 1,2. Ich gehe davon aus, dass der Ferritkern in die Begrenzung kam und sich dabei erhitzte. Ein heißer Ferritkern verändert seine Eigenschaften und kann sogar platzen. Seitdem betreibe ich diese Antenne nur noch mit 50 Watt Leistung. Meine 30m Antenne, von der ich eingangs berichtete, ist mit dem RK 4 bestückt. Damit hatte ich dieses Problem noch nie –  selbst nicht mit 750 Watt SSB im 15m Band. Aus diesem Grund werden wir am Basteltag nur mit RK 4- Ringkernen arbeiten. Zuletzt noch ein Hinweis: wer eine Mantelwellensperre bei dieser Antenne einsetzen will und sie direkt vor dem Unun einbaut, muss unbedingt diesen „Pigtail“ installieren, sonst funktioniert die Antenne nicht. Man kann aber auf den Pigtail verzichten, wenn die MantelWellensperre im Abstand von mindestens 4,10 m auf dem Koaxkabel installiert wird. Ich habe auch diese Antenne ohne MantelWellensperre betrieben und keinerlei Störungen festgestellt.

So, das soll es nun endgültig gewesen sein. Viel Spaß beim Nachbau und „good DX“. Über Rückmeldungen von Erfolg oder auch Misserfolg würde ich mich freuen.

DD2HZ
DD2HZ
Baujahr 1948 In den 70er Jahren, nachdem ich erfahren hatte, dass man auch ohne CW-Kenntnisse Funkamateur werden könne, meldete ich mich zur Prüfung an und erhielt das Rufzeichen DD2HZ. Heute bin ich mehr auf den Kurzwellen zu finden, da auf UKW hier im Norden nur das Rauschen zuhause ist - leider.

Comments are closed.